Hoi zäme, das isch miini chlini Wält... Ich freue mich über jede Gruess und jede Kommentar ciao ciao!

Samstag, 11. November 2017
Auf und ab

So geht es mir zur Zeit auf Arbeit. Ich weiss nicht was ich will und wohin meine Reise gehen soll. Eigentlich gefällt mir was ich mache. Aber. Ich weiss nicht, ob ich weiterhin diesen Druck will. Druck in Bezug auf Leistung, in Bezug auf Geld reinbringen und noch vieles mehr. Es ist mir klar, dass das jeder Job mit sich bringt, nur bei uns ist es ein vielfaches krasser als anderswo, und das sagen nicht nur ehemalige und aktuelle Kollegen, sondern auch Leute mit Distanz.

Und eigentlich ist das Leben viel zu kurz, um sich für die Arbeit kaputt zu machen. Das haben mir die letzten Monate ganz deutlich gezeigt. Ich bin dabei, mich neu kennen zu lernen, auf meine Vergangenheit kritisch zurückzublicken, mein ganzes Tun und Sein zu durchleuchten, was viel (Selbst-)Arbeit bedeutet, und zum Teil mit sehr viel Trauer verbunden ist. Es ist manchmal Schwerstarbeit, und braucht Geduld, da sich die Dinge in mir drin nicht von heute auf morgen ändern. Deshalb sollte ich mir auch keinen Stress machen wenn es um meine Zukunft geht. Zuerst Vergangenes aufarbeiten um freie Sicht auf die Zukunft zu haben.

In dieser Phase jedoch muss ich aufpassen, meine Arbeit nicht zu sehr auf die leichte Schulter zu nehmen, und zumindest den Schein wahren, dass ich weitermache als wäre nichts geschehen. Denn ansonsten wäre ich in nullkommaplötzlich abgeschrieben (denn meine Vorgesetzten interessiert die Psyche der Mitarbeiter nur sehr gering), und X. würde das schamlos ausnützen, so wie sie es bereits während meiner Erkrankung gemacht hat, als ich am verletzlichsten war. Fassade aufrechterhalten und gleichzeitig an mir arbeiten, keine leichte Aufgabe.

Vor ein paar Tagen habe ich endlich wieder mal mit meiner Mutter telefoniert. Ich hatte mich schon seit geraumer Zeit etwas von meinen Eltern abgekapselt, da ich Zeit für mich brauchte und keine Kraft für ihre Probleme hatte (darüber vielleicht ein ander Mal). Sie hat mich tatsächlich gefragt, wie es mir denn gehe. Diese Frage vermisste ich seit Monaten, sie war zu sehr auf sich und Vater konzentriert, was ich auch nachvollziehen kann. Dennoch, es hat mich gefreut, dass sie endlich wieder etwas Interesse an mir gezeigt hat. Da habe ich ihr erzählt wie es mir in den vergangenen Monaten ergangen ist. Sie meinte, sie sei erleichtert, dass ich mir Hilfe gesucht habe, ich solle bloss nicht lockerlassen, das würde mir gut tun.

Tut es auch. Manchmal. Und manchmal ist es einfach nur ermüdend, traurig, schmerzhaft. Nun, das gehört zum Genesungsprozess wohl dazu. Der Weg ist weit, steil und anstrengend, das Ziel (noch) nicht in Sicht. Zumindest nicht für mich.

Eines muss ich noch anfügen: ich bin froh, bis jetzt zumindest nicht wieder in der Abwärtsspirale der Depression gelandet zu sein. Ich hatte wirklich Angst, dass dies wieder passieren könnte, nachdem ich von mir aus vor etwa einem Jahr das letzte Medikament, den Moodstabilizer, abgesetzt hatte.

In diesem Sinne: Auf die Zukunft!


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Donnerstag, 19. Oktober 2017
Zurück

und zwar zu 100% und heute Abend todmüde. Naja, das war ja auch wieder mal the day after a night before

Wir, d.h. unterdessen ein illustrer und sich ständig neu zusammensetzender Kreis aus Ex- und aktuellen Arbeitskollegen, feiern seit ungefähr drei Jahren regelmässig jede Woche das Bergfest (hump day), welches mein bester Kumpel und ich damals ins Leben gerufen hatten, um den Stress auf Arbeit runterzuspülen, und begiessen das ganze traditionellerweise mit mehr als nur ein paar Bier. Das hat sich heute bemerkbar gemacht, ich glaube, den Absacker zum Schluss hätte ich besser bleiben lassen...oooh

Anyway, ich bin heute nach 10 Tagen Ferien und zuvor 50% bzw. 100% krank wieder zu 100% in den Arbeitsalltag eingestiegen. Ich versuche, mit angezogener Handbremse zu fahren und mich nicht schon wieder völlig zu verausgaben. Das benötigt ganz schön viel Selbstdisziplin. Aber ich möchte mich nicht nochmals so oder schlimmer ausbrennen (lassen).

Zensur

Ach ja, und mein Chef, der Zahlenversessene, hat sich in der ganzen Zeit nicht einmal bei mir gemeldet und gefragt, wie es mir denn gehe. Pffff, ich weiss ja, dass er Empathie höchstens buchstabieren kann, aber trotzdem... das hätte meiner Meinung nach auch etwas mit Anstand zu tun. Kann man halt auf keiner Managerschule lernen.

Es war auf alle Fälle schön, wieder mit meinen Leuten zu arbeiten. Es ist einfach ein lustiger, intelligenter, humorvoller und selbstironischer Haufen beisammen. Und mit viel Lachen erträgt man auch dumme Klienten und stressige Tage viel besser, gerade auch weil im Moment von acht Personen zwei krank und eine in den Ferien sind!


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Samstag, 30. September 2017
Auf sich selber hören

ist immer noch das Beste. Sprich mit 10 Leuten über deine Probleme und du kriegst 10 unterschiedliche Meinungen und Lösungsansätze präsentiert. Das bringt mir grad überhaupt nichts, ausser Verwirrung und zusätzliche Ängste. Wer schlussendlich recht haben mag, wird sich zeigen. Nur: was sage ich mir eigentlich, was höre ich selber, was möchte ich hören? Mmmmhhh...

Mit einem haben sie allerdings alle den Nagel auf den Kopf getroffen: ich muss zu mir selber schauen. Ich weiss nur noch nicht, wie genau bzw. auf welche Art ich das wirkungsvoll umsetze. Reichen mir die 50% krank überhaupt, um mich wirklich zu erholen? Ich muss schon sagen, die letzte Woche war echt grenzwertig, es ist auch verdammt schwierig, sich so abzugrenzen, dass man nach 4.2 Stunden (das wären übersetzt 4 Stunden und 12 Minuten, bzw. genau 50%) wirklich den PC abschaltet und geht.

Noch eine solche "halbe" Woche, dann habe ich ein paar Tage Ferien und dann muss ich mir im Klaren sein, wie es weiter gehen soll. Wieder zur Ärztin und weiter 50% oder sogar wieder 100% krank? Oder wieder 100% arbeiten?

3 Jahre Vollgas lassen sich wohl nicht in so kurzer Zeit wieder aufholen, mein Körper ist einfach nur müde, und mein Geist ehrlich gesagt auch.

Ausserdem muss ich mir überlegen, was und ob mir die Sitzungen beim Coach/Psychologin etwas bringen. Wobei, nach zweimal ist das noch etwas schwierig zu beurteilen. Eigentlich finde ich ihre Art sehr gut, alles zu hinterfragen, ohne zu werten, aber das geht enorm an die Substanz. Naja, da muss ich wohl durch, wenn ich nicht immer wieder in denselben kräftezehrenden Trott verfallen will. Denn sind wir mal ehrlich, einfach den Job wechseln bringt da auch nicht wirklich viel, wenn ich nicht zuerst meine Defizite und Verhaltensmuster aufgearbeitet habe.

Keine einfache Sache, mal schauen, was die Zukunft so bringt. Ich bin gespannt!


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Donnerstag, 28. September 2017
Es ist noch nicht mal ganz 21 Uhr

und ich bin nach 4 halben Tagen Arbeit todmüde und schon im Bett. Keine Ahnung wie ich mich da wirklich erholen soll. Im Moment ist irgendwie alles Scheisse. Alle sagen mir, dass ich auf mich schauen soll. Einfacher gesagt als getan.

Ein Chef der nicht vor Ort ist und nicht (ein)sieht wie sehr wir in der Scheisse sind. Immer am Drohen, dass wenn wir noch jemanden einstellen und dann aber die Marge nicht erreichen, Köpfe rollen werden. Toll, das hilft extrem!

Keine Ahnung wie das weitergehen soll. Ich muss dringend wieder zu Kräften kommen, damit ich überhaupt die wichtigste aller Entscheidungen treffen kann: bleiben oder gehen. Was neues zu finden in meinem Alter wird allerdings auch keine einfache Aufgabe sein, sollte ich mich für diesen Weg entscheiden.

Oh Mann... meine Gedanken drehen sich im Kreis, ich fühle mich klein, unnütz, überflüssig, dumm und unfähig.

Scheisse. Gute Nacht.


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Donnerstag, 14. September 2017
Naja.. ging auch schon besser

Jetzt habe ich es tatsächlich geschafft... 100% krank geschrieben wegen Überarbeitung :( zumindest diese Woche. Mal schauen was die Ärztin am Montag meint. Ich schlafe und schlafe und schlafe. Habe trotzdem noch ein paar Umzugskisten (stehen da seit Januar rum) geleert, und das Schlafzimmer umgeräumt. Ausserdem endlich mal ein paar Fotos ins Album geklebt (sind aus den Jahren 2003-2004). Aber einen Spezialisten (sprich: Psychologen) habe ich immer noch nicht kontaktiert, habe mich nicht dazu aufraffen können. Ufff...

Ich muss sagen, zu Beginn hat es mich echt Überwindung gekostet, nicht dauernd meine Emails von der Arbeit zu kontrollieren. Das ist mir leider unterdessen so in Fleisch und Blut übergegangen. Wenigstens hat's der Chef diesmal kapiert, dass er mich nicht wie während meinen Ferien dauernd anrufen kann. Das Gute: ich vermisse meine Arbeit und das Team schon ein wenig. Das weniger Gute: ich fühle mich noch überhaupt nicht erholt. Es hat sich jetzt echt gerächt, dass ich seit über 2 Jahren Vollgas gegeben habe, und wenn man dazu noch die Ferien nicht wirklich geniessen kann, weil man krank ist UND arbeiten muss.. naja, da braucht es nicht wirklich viel Phantasie.

Klar, es liegt nicht nur an den äusseren Umständen (wobei die schon einen seeeeehr grossen Anteil haben), mein Pflichtbewusstsein stellt mir hier halt auch immer wieder ein Bein.. dies und andere Dinge müsste ich schon mal mit einer Fachperson anschauen, denn so kann es nicht weitergehen und das will ich auch nicht.

Ach ja, und dass mein Vater mit dem Rollator die Rolltreppe runter wollte und dabei das Gleichgewicht verlor und kopfüber runterfiel.. dabei fast das Leben liess, und noch mit einer Heerschar von Schutzengeln mit drei gebrochenen Halswirbeln nach einer 5-stündigen OP 1. lebend und 2. nicht gelähmt (riskierte Tetraplegie) davon gekommen ist, grenzt an ein Wunder. Dies alles zum ganzen sonstigen Stress dazu.. hilft auch nicht wirklich.

Tja, was solls.. im Moment denke ich vor allem an meine Gesundheit, die habe ich jetzt lange genug vernachlässigt.


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