Deutse Sprak, swere Sprak!
Nein, nein, nicht grundsätzlich, sondern eigentlich erst seit der Reform der deutschen Rechtschreibung. Und erst recht (oder sollte man jetzt 'erst Recht' schreiben?) seit der Reform der Reform. Ich weiss ja, dass in der Schweiz nicht alle Änderungen übernommen wurden. So dürfen wir weiterhin Portemonnaie und Spaghetti wie in den Originalsprachen schreiben. Das ß kennen wir ohnehin nicht. Aber die Tollereien, die sich Deutschlands Kultusminister und andere sogenannte (jawohl, nicht so genannte!) Experten aus den Fingern gesogen haben... da kann ich nur noch kopfschütteln. Oder Kopf schütteln? Wie auch immer, dieses Buch, welches ich eigentlich meinem Vater zu Weihnachten geschenkt und er, weil so interessant, praktisch am selben Abend noch gelesen hatte, habe ich mir eben zu Gemüte geführt.
Haarsträubend. Der reinste Wahnsinn, was da mit der deutschen Sprache gemacht wird!! Aus vielleicht zum Teil schwierigen Regeln werden jetzt Regeln mit Ausnahmen und mit Ausnahmen der Ausnahmen. Oder die Getrenntschreibung von 'ehemals' zusammengesetzten Adjektiven oder Verben. Bereits vor der Reform durfte man diese zusammen- oder eben getrennt schreiben. Nur bekamen sie je nach dem einen ganz anderen Sinn. Tja, neu ist, dass nur noch eine Schreibweise zwei Bedeutungen ausdrücken soll, die vom Autor gewollte so aber unter Umständen gar nicht erkannt werden kann. Sprachfeinheiten sind so gar nicht mehr möglich. Absurd.
Oder die Kommaregeln. Ich gebe es ja zu, dass ich die nie wirklich beherrscht habe, und als wir sie in der Schule hatten lernen müssen, waren meine Aufsätze plötzlich voller Kommafehler. Was aber jetzt abgeht, ist nur noch lachhaft. Im Buch wird ein Beispiel aus einem deutschen Geschichtsbuch zitiert. Ich habe den Satz wieder und wieder gelesen, aber den Sinn habe ich nicht verstanden. Er könnte nämlich so oder anders sein, es gibt mindestens zwei Varianten, wie die Kommas nach alten Regeln gesetzt werden könnten, um einen sinnvollen Satz zu ergeben. Aber so ganz ohne Interpunktion (ausser dem Schlusspunkt)??
Erwähnt wird auch, dass zum Beispiel das Wort 'sogenannt' in der zusammengesetzten Schreibweise, in den Wörterbüchern gar nicht mehr vorkommt. Einfach gestrichen. Wie, bitte schön, machen es denn fremdsprachige Personen, die einen Text in alter Schreibweise lesen, und dieses Wort nachschlagen möchten? Unmöglich. Im doppelten Sinne!!
Da ich mich noch gar nie wirklich mit dieser neuen Rechtschreibung abgegeben habe, war dieses Buch eine Offenbarung, aber eine erschütternde. Ich kann mir auch kaum vorstellen, wie so die deutsche Sprache einfacher zu lernen sein soll. Schon gar nicht, wenn praktisch jedes Jahr Neuerungen bzw. Reformen der Reformen herausgegeben werden.
In jedem Fall ein lesenswertes und empfehlenswertes Buch an jeden, der irgendwie mit der deutschen Sprache zu tun hat!
Deutsch. Eine Sprache wird beschädigt.
Haarsträubend. Der reinste Wahnsinn, was da mit der deutschen Sprache gemacht wird!! Aus vielleicht zum Teil schwierigen Regeln werden jetzt Regeln mit Ausnahmen und mit Ausnahmen der Ausnahmen. Oder die Getrenntschreibung von 'ehemals' zusammengesetzten Adjektiven oder Verben. Bereits vor der Reform durfte man diese zusammen- oder eben getrennt schreiben. Nur bekamen sie je nach dem einen ganz anderen Sinn. Tja, neu ist, dass nur noch eine Schreibweise zwei Bedeutungen ausdrücken soll, die vom Autor gewollte so aber unter Umständen gar nicht erkannt werden kann. Sprachfeinheiten sind so gar nicht mehr möglich. Absurd.
Oder die Kommaregeln. Ich gebe es ja zu, dass ich die nie wirklich beherrscht habe, und als wir sie in der Schule hatten lernen müssen, waren meine Aufsätze plötzlich voller Kommafehler. Was aber jetzt abgeht, ist nur noch lachhaft. Im Buch wird ein Beispiel aus einem deutschen Geschichtsbuch zitiert. Ich habe den Satz wieder und wieder gelesen, aber den Sinn habe ich nicht verstanden. Er könnte nämlich so oder anders sein, es gibt mindestens zwei Varianten, wie die Kommas nach alten Regeln gesetzt werden könnten, um einen sinnvollen Satz zu ergeben. Aber so ganz ohne Interpunktion (ausser dem Schlusspunkt)??
Erwähnt wird auch, dass zum Beispiel das Wort 'sogenannt' in der zusammengesetzten Schreibweise, in den Wörterbüchern gar nicht mehr vorkommt. Einfach gestrichen. Wie, bitte schön, machen es denn fremdsprachige Personen, die einen Text in alter Schreibweise lesen, und dieses Wort nachschlagen möchten? Unmöglich. Im doppelten Sinne!!
Da ich mich noch gar nie wirklich mit dieser neuen Rechtschreibung abgegeben habe, war dieses Buch eine Offenbarung, aber eine erschütternde. Ich kann mir auch kaum vorstellen, wie so die deutsche Sprache einfacher zu lernen sein soll. Schon gar nicht, wenn praktisch jedes Jahr Neuerungen bzw. Reformen der Reformen herausgegeben werden.
In jedem Fall ein lesenswertes und empfehlenswertes Buch an jeden, der irgendwie mit der deutschen Sprache zu tun hat!
Deutsch. Eine Sprache wird beschädigt.
Reiner Kunze u.a.
Herausgegeben von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe Deutsche Sprache (FDS)
Oreos Verlag
Herausgegeben von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe Deutsche Sprache (FDS)
Oreos Verlag
Übrigens: ich erhebe keinen Anspruch auf fehlerfreies, stilsicheres Deutsch in meinem Geschreibsel, den Unterschied von Sinn und Unsinn der neuen Sprachregeln glaube ich dennoch zu erkennen!
» Thema: Bibliothek
ramirez,
Montag, 9. Januar 2006, 15:42
Ich würde
die neue Rechtschreibung ja sehr gerne fast komplett boykottieren. Nachdem ich mir auch nie ein solches Buch zu Gemüte geführt, sondern lediglich die kleinen Infos aus der Tageszeitung entnommen habe, tippe ich einfach mal, dass ich viele Fehler mache - einfach, weil ich so schreibe, wie ich es gewohnt bin.
Die offenischtilichen Dinge kann ich leider nicht ignorieren. Jeder weiß halt, dass TIPP jetzt mit doppel-P geschrieben wird. Und dass mit ss (übrigens eine Regelung, die ich begriffen habe, die logisch ist und mir damit recht fix in Fleisch und Blut übergegangen ist - allerdings frage ich mich, warum man das ß nicht endlich ganz abgeschafft hat. Wenn man doch eh schonmal am reformieren ist...) und ein paar weitere Dinge. Leider arbeite ich nämlich im kaufmännischen Bereich und da ist das nicht ganz unessentiell, vor allem, wenn man Bewerbungen schreiben muss.
Portemonnaie und Spaghetti sind allerdings noch immer fremdsprachliche Wörter und bleiben es für mich auch. Wer sie so nicht schreiben kann oder will, der soll sich gefälligst an die deutschen Ausdrücke halten: Geldbeutel und Bandnudel.
Rechtschreibreformen werden ja immer erst nach Jahren festgelegt. Ich hoffe also noch immer auf eine Rückreform in vielen Dingen. Solche Bücher helfen da natürlich in die richtige Richtung.
Oder sollte ich den Zeitpunkt der Verdammnis schon versäumt haben? Ohmeingott... ;o)
Die offenischtilichen Dinge kann ich leider nicht ignorieren. Jeder weiß halt, dass TIPP jetzt mit doppel-P geschrieben wird. Und dass mit ss (übrigens eine Regelung, die ich begriffen habe, die logisch ist und mir damit recht fix in Fleisch und Blut übergegangen ist - allerdings frage ich mich, warum man das ß nicht endlich ganz abgeschafft hat. Wenn man doch eh schonmal am reformieren ist...) und ein paar weitere Dinge. Leider arbeite ich nämlich im kaufmännischen Bereich und da ist das nicht ganz unessentiell, vor allem, wenn man Bewerbungen schreiben muss.
Portemonnaie und Spaghetti sind allerdings noch immer fremdsprachliche Wörter und bleiben es für mich auch. Wer sie so nicht schreiben kann oder will, der soll sich gefälligst an die deutschen Ausdrücke halten: Geldbeutel und Bandnudel.
Rechtschreibreformen werden ja immer erst nach Jahren festgelegt. Ich hoffe also noch immer auf eine Rückreform in vielen Dingen. Solche Bücher helfen da natürlich in die richtige Richtung.
Oder sollte ich den Zeitpunkt der Verdammnis schon versäumt haben? Ohmeingott... ;o)
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sid,
Dienstag, 10. Januar 2006, 03:36
Der Witz ist ja, daß mit dem Argument "damit Deutschlernende" es einfacher haben, etliche Änderungen gemacht wurden. Bevor ich mich jetzt breit über Änderungen bei Wörtern aufreg, die sowieso nur regional benutzt werden und somit deren Änderung absoulter Schwachfug ist, kann ich nur aus beruflicher Erfahrung sprechen und da findet doch tatsächlich das statt, was ich seit Jahren vorausgesagt habe: Es ist nicht einfacher für die Lernenden, ganz im Gegenteil. Am Liebsten hab ich es, wenn ein "ß" jetzt "ss" geschrieben vor einem "t" steht. Kann sich hoffentlich jeder denken, was dann passiert. BRAVO kann ich nur dazu sagen... toller Geistesblitz die Damen und Herren.
*Ketchup aus*
*Ketchup aus*
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ramirez,
Donnerstag, 12. Januar 2006, 11:40
Das Argument bringen Germanisten, denn aus deren Sicht sind das logische Änderungen (hab ich in harten Diskussionsrunden damals feststellen müssen dürfen). Dummerweise ist Sprache nicht nur für Germanisten da und da die offenbar anders ticken als der Rest der Bevölkerung (und im Vergleich sind sie deutlich in der Minderheit, will ich mal behaupten), sollten DIE vielleicht mal anders denken lernen - nicht wir!
Nein, ich finde, durch mehr Regeln macht man es grundsätzlich schwieriger. Warum das ß nicht abschaffen? Weil man dann die Straßenschilder überall austauschen muss? Herrje, lasst da doch das ß drin, wen stört denn das? Wird dann einfach als eine Art "Kulturerinnerung" angesehen und fertig is.
Ehrlich. Wenn einfach machen einfach wär, dann würd man's wohl einfach einfach machen. Haha...
Nein, ich finde, durch mehr Regeln macht man es grundsätzlich schwieriger. Warum das ß nicht abschaffen? Weil man dann die Straßenschilder überall austauschen muss? Herrje, lasst da doch das ß drin, wen stört denn das? Wird dann einfach als eine Art "Kulturerinnerung" angesehen und fertig is.
Ehrlich. Wenn einfach machen einfach wär, dann würd man's wohl einfach einfach machen. Haha...
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