Ich, ein Junkie
Jaja, stimmt schon so... ich bin ein Medikamenten-Junkie, aber ziemlich glücklich damit :-p
Im Ernst, ich war heute wieder mal bei meiner Psychiaterin. Die hat auf die Resultate des vor einer Woche erstellten Lithium-Spiegels geschaut und das Gesicht verzogen. Viel zu tiefe Werte. Tja, das bedeutet: rauf mit der Dosis. Aber sachte, und nicht so hoch wie vor einem Jahr, denn die Nebenwirkungen waren extrem und extrem störend: bei der kleinsten Aufregung begann ich zu stottern, der Muskeltonus war so schwach, dass mir bei der kleinsten Anstrengung gleich die Beine zitterten, und ich mich entsprechend kaum auf denselben halten konnte, meine Hände zitterten dauernd, sodass ich kaum ein Weinglas am Stiel halten konnte und anderes mehr. Das brauche ich wirklich nicht nochmal *g* Deshalb werden wir diesmal auch gaaaanz sachte die Dosis erhöhen. Und das eine Medikament, welches ich im April nach langsamer Dosissenkung endlich absetzen durfte (Jubel, eine Pille aus meinem Cocktail weg!), muss ich jetzt wohl wieder einnehmen, denn ich habe in den letzten paar Wochen die Rückkehr eindeutiger Depressions-Symptome feststellen müssen.
Da wären zum Beispiel meine Aggressivität und Ungeduld, welche so weit gehen, dass ich mich wahnsinnig zusammenreissen muss, um nicht nur meinen PC kurz und klein zu hauen, sondern auch die Meerschweinchen nicht zu schlagen... !! Darob bin ich auch sehr erschrocken, denn eigentlich kann ich niemandem was zu Leide tun und halte meinen Sachen sehr Sorge. Das bin nicht ich! Ein weiteres (für mich) sehr typisches Symptom ist die extreme Weinerlichkeit. Ich baue wegen den nichtigsten Sachen gleich am Wasser. Das kann auch nur eine Umarmung zwischen zwei eigentlich feindlich gesinnten Staatsoberhäuptern in der Tagesschau sein, welche einen Schritt hin zur Versöhnung machen. Gleich kommen mir die Tränen. Sowas von blöd. Das heisst ja nicht, dass ich dank den Medikamenten unsensibel werde. Aber was im Moment mit mir abgeht, ist auch nicht normal. Eben, Anzeichen eines Rückfalles in die Depression. Logisch, dass bei den Blutwerten auch das Lithium als Prophylaxe nicht sehr effizient ist. Mist.
Naja, unterdessen kenne ich mich gut genug, um auf die leisesten Symptome aufmerksam zu werden, und entsprechend darauf reagieren zu können, bevor ich wieder ganz unten im Tal liege und mich nicht mehr aus eigenem Antrieb aufrappeln kann. Hoffentlich.
Im Ernst, ich war heute wieder mal bei meiner Psychiaterin. Die hat auf die Resultate des vor einer Woche erstellten Lithium-Spiegels geschaut und das Gesicht verzogen. Viel zu tiefe Werte. Tja, das bedeutet: rauf mit der Dosis. Aber sachte, und nicht so hoch wie vor einem Jahr, denn die Nebenwirkungen waren extrem und extrem störend: bei der kleinsten Aufregung begann ich zu stottern, der Muskeltonus war so schwach, dass mir bei der kleinsten Anstrengung gleich die Beine zitterten, und ich mich entsprechend kaum auf denselben halten konnte, meine Hände zitterten dauernd, sodass ich kaum ein Weinglas am Stiel halten konnte und anderes mehr. Das brauche ich wirklich nicht nochmal *g* Deshalb werden wir diesmal auch gaaaanz sachte die Dosis erhöhen. Und das eine Medikament, welches ich im April nach langsamer Dosissenkung endlich absetzen durfte (Jubel, eine Pille aus meinem Cocktail weg!), muss ich jetzt wohl wieder einnehmen, denn ich habe in den letzten paar Wochen die Rückkehr eindeutiger Depressions-Symptome feststellen müssen.
Da wären zum Beispiel meine Aggressivität und Ungeduld, welche so weit gehen, dass ich mich wahnsinnig zusammenreissen muss, um nicht nur meinen PC kurz und klein zu hauen, sondern auch die Meerschweinchen nicht zu schlagen... !! Darob bin ich auch sehr erschrocken, denn eigentlich kann ich niemandem was zu Leide tun und halte meinen Sachen sehr Sorge. Das bin nicht ich! Ein weiteres (für mich) sehr typisches Symptom ist die extreme Weinerlichkeit. Ich baue wegen den nichtigsten Sachen gleich am Wasser. Das kann auch nur eine Umarmung zwischen zwei eigentlich feindlich gesinnten Staatsoberhäuptern in der Tagesschau sein, welche einen Schritt hin zur Versöhnung machen. Gleich kommen mir die Tränen. Sowas von blöd. Das heisst ja nicht, dass ich dank den Medikamenten unsensibel werde. Aber was im Moment mit mir abgeht, ist auch nicht normal. Eben, Anzeichen eines Rückfalles in die Depression. Logisch, dass bei den Blutwerten auch das Lithium als Prophylaxe nicht sehr effizient ist. Mist.
Naja, unterdessen kenne ich mich gut genug, um auf die leisesten Symptome aufmerksam zu werden, und entsprechend darauf reagieren zu können, bevor ich wieder ganz unten im Tal liege und mich nicht mehr aus eigenem Antrieb aufrappeln kann. Hoffentlich.
» Thema: Depression
mark793,
Donnerstag, 30. Juni 2005, 01:30
Ich drück Dir die Daumen,
dass Du damit die richtige Balance findest. Wenn die Medikation verhindert, dass Du wieder durch das ganz tiefe Tal durchmusst, dann ist es sicher in Ordnung. Aber ich gebe zu bedenken, dass es halt nur Krücken sind, und dass Du vielleicht irgendwann gar nicht mehr weißt, wie Du je ohne diese Krücken gehen kannst. Meine Exfreundin ist jetzt schon vier Jahre auf Antidepressiva, und ich bin gespannt, ob ichs noch erlebe, dass sie mal nen Versuch macht, ohne diese Krücke zu gehen...
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kookie,
Donnerstag, 30. Juni 2005, 01:38
Es kann sein,
dass ich mein ganzes Leben etwas brauche, höchstwahrscheinlich das Lithium, um keine Rückfälle, die im Übrigen mit der Zeit immer schlimmer werden, zu riskieren. Das bedeutet allerdings nicht, dass es bloss Krücken sind. Denn wenn mein Körper, dieser Idiot, den Gehirnstoffwechsel nicht alleine in den Griff kriegt, dann sind die Medikamente lebensnotwendig. Wie Insulin bei Diabeteskranken.
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mark793,
Donnerstag, 30. Juni 2005, 01:55
Diese schulmedizinische Auffassung
ist mir bekannt. Ein paar Haken hat deren Argumentation aber schon. Aber egal, ich will das hier nicht auswalzen. Wenn die Rechnung für Dich so aufgeht, dann ist das ok. Tatsächlich steigt das Rückfallrisiko beim Absetzen der Medikamente erheblich an, soviel ist wohl unstrittig.
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kookie,
Donnerstag, 30. Juni 2005, 02:12
Ist wohl besser,
denn kaum ein anderes Thema wie das der Depression artet häufiger zu einem reinen Glaubensstreit aus. Leider. Meist geführt von Personen, die die Krankheit selber nie hatten.
Ich sehe die Fakten aus meinem Leben. Und die reichen mir, um diesen Weg weiterzugehen ;-)
Ich sehe die Fakten aus meinem Leben. Und die reichen mir, um diesen Weg weiterzugehen ;-)
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mark793,
Donnerstag, 30. Juni 2005, 02:33
Das ist das Entscheidende,
den selber gewählten Weg bewusst zu gehen. Da dieses Thema in meinem Kollegen- und Freundeskreis durchaus mehrfach präsent ist, weiß ich auch, dass man da schlecht verallgemeinern kann, weil doch jeder Fall irgendwie anders ist. Und deswegen weiß ich auch, dass man froh sein kann, wenn Medikamente überhaupt anschlagen. Eine Mitpatientin meiner Ex hat die ganze Palette durchprobiert ohne Erfolg, nur die EKTs brachten kurzfristig etwas Linderung. Kurz nach ihrer Entlassung aus der Klinik hat man ihr Auto und ihre Klamotten im Wald gefunden, die wahrscheinlichste Erklärung ist wohl, dass sie in den Neckar gesprungen ist. Gemessen an diesem Elend sind so ein paar Tabletten doch weiß Gott das kleinere Übel...
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matholuch,
Freitag, 1. Juli 2005, 01:06
DORA im RUNDEN KORRIDOR...
...unzählige Türen...viele Inschriften.
vor jeder neuen Reise bin ich aufgeregt und nervös.
Manchmal brause ich im Ärger auf und erkenne...Mist!
Emotionalität und Sensibilität treibt nun mal schnell die Tränen.
Na und? Was einzig zählt ist deine enorme Kreativität.
Matholuch bewundert dich deswegen...der Blog auch.
Im Juli hast du noch einiges vor. Also denn, nehme die Tür mit der letzten Inschrift...:-)?!Viel Erfolg!
vor jeder neuen Reise bin ich aufgeregt und nervös.
Manchmal brause ich im Ärger auf und erkenne...Mist!
Emotionalität und Sensibilität treibt nun mal schnell die Tränen.
Na und? Was einzig zählt ist deine enorme Kreativität.
Matholuch bewundert dich deswegen...der Blog auch.
Im Juli hast du noch einiges vor. Also denn, nehme die Tür mit der letzten Inschrift...:-)?!Viel Erfolg!
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