Hoi zäme, das isch miini chlini Wält... Ich freue mich über jede Gruess und jede Kommentar ciao ciao!

Meine eigenen Gedanken

Irgendwie ist es merkwürdig, dass ich öfters beim Lesen von anderen Blogs auf Themen stosse, zu denen ich selber einiges schreiben könnte, aber nicht von alleine drauf kommen würde. Die Themen anderer geben mir immer wieder Anstösse zum Nachdenken, aber auch zum Erinnern. Ich beginne dann meistens einen Kommentar zu schreiben, halte aber spätestens nach der 10. Zeile inne, denn es scheint mir nicht sehr nett, unter dem Beitrag eines anderen eine Antwort zu verfassen, die unter Umständen länger wird als der Hauptbeitrag selbst. Eigentlich würde ich es vorziehen, das Gedachte und beinahe Geschriebene auf meinem eigenen Blog festzuhalten, sehe aber in dem Moment davon ab, da ich auch nicht einfach nur die Ideen anderer klauen möchte.

Ziemlich umständlich, mein Gedankengang, ich weiss. Aber genauso bin ich leider. Ich mache mir das Leben komplizierter als es ist, und das nicht etwa, weil ich mir Sorgen darüber mache, was andere über mich und meine "Taten" denken könnten, sondern weil ich anderen nicht reinreden oder reinfummeln, mich nicht aufdrängen, unhöflich sein und schon gar nicht als Besserwisser dastehen möchte. Ich verabscheue die Idee, andere könnten sich wegen mir schlechter, kleiner und doofer vorkommen. Den anderen den 'Auftritt' ruinieren kann und will ich nicht, auch wenn sie mir noch so beteuern, dass es egal wäre, dass es gar kein Auftritt sei, dass ich nichts und niemanden herabsetzen könne und dies auch niemand so wahrnehmen würde.

Logischerweise bin dann öfters ich diejenige, welche (ausserhalb von Kleinbloghausen natürlich) einstecken muss, da ich mich selber eher zurücknehme, wenn jemand anders dabei ist, in den Vordergrund zu rücken bzw. die entsprechenden Eisenplatten an den Ellbogen hat. Hinterher ärgere ich mich selbstverständlich auch. Oder kriege zu hören, was für ein Depp ich gewesen sei, Glanz & Gloria so kampflos dem anderen zu überlassen. Aber irgendwie kriege ich es für mich selber nicht hin, mich so darzustellen, wie ich bin, oder sogar etwas besser. Ich neige zur Untertreibung, vielleicht sogar schon zur übertriebenen Bescheidenheit. Und diese Haltung macht es mir auch schwer, mich zum Beispiel bei einem Bewerbungsgespräch entsprechend gut zu verkaufen. Dass ich nicht bluffen kann, hatte mir auch mein ehemaliger Chef des öfteren vorgeworfen. Nein, nicht nur vorgeworfen, er hat sich sogar jeweils ziemlich darüber geärgert und mir das auch lautstark gezeigt!

Bestimmt ist das eine Eigenschaft, die häufiger auf Frauen denn auf Männer zutrifft. Aber das alleine kann es nicht erklären. Vermutlich hat es auch damit zu tun, dass ich an mich selber immer sehr hohe Erwartungen stelle und eigentlich nie wirklich ans Ziel komme, Stichwort Perfektionismus. Natürlich bin ich dann entsprechend verblüfft, wenn sich herausstellt, dass das wenige, was ich von mir selber halte, manchmal trotzdem weit über dem liegt, was andere von mir erwarten. Leider kann ich mir nicht aus der Haut fahren. Immerhin habe ich gelernt, jeweils durch Fragen herauszufinden, in welchem Bezug meine vermeintlichen (Un-)Fähigkeiten zu den an mich gestellten Anforderungen überhaupt stehen.

Manchmal möchte ich einfach ein wenig unbeschwerter sein, das Hirn abstellen können. Im Sinne von "Nach mir die Sintflut".

Und nicht, dass ich erst mit dem 'Alter' so geworden bin. Nein nein, soweit ich mich erinnern kann, habe ich mir über alles und jedes zuviel, oder sagen wir mal viel Gedanken gemacht. Schon als kleines Kind. Wenn man darunter noch meine Veranlagung zu Depressionen mischt, kann der Cocktail doch recht schwer verdaulich werden... Aber das ist wieder ein anderes Thema ;-)

Basta! Genug "seghe mentali"!
(Kann man nicht gut übersetzen *g*)

Habe noch zwei Stelleninserate auf dem Tisch liegen, und werde mich jetzt dahinterklemmen um die Bewerbungen noch heute auf die Post zu bringen.

Reminder: Brief bis 19 Uhr auf Hauptpost aufgeben, morgen ankommen!

Vom Verlag ist noch immer keine Antwort gekommen!

 
Hm, interessant.
Wie kommst Du drauf, dass ein längerer (und womöglich brillianter) Kommentar ne Abwertung des Beitrags wäre, den Du kommentierst?

Den Faden im eigenen Blog weiterzuspinnen ist auch ok. Mir geht es manchmal auch so, dass ich nen Beitrag kommentiere und dann mehr Gedanken dazukommen als ich in das Kommentarfeld reinpresen möchte. Dann halte ich den Kommentar etwas kürzer und mach doch nen eigenen Beitrag. Kommentar und evtl. ein Backlink sollten ausreichen, um dem Kollegen oder der Kollegin zu vermitteln, dass der eigene Beitrag durch ihren mitinspiriert ist...

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Du kannst nicht sein, was du nicht bist. Denn wärest du anders als du bist, wärest du nicht DU...und diesen Blog gäb es nicht. ;-)

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weise,
sehr weise :-) Recht hast Du, latürnich!

Mich würde aber brennend interessieren, woher du kommst, bzw. wie du über diesen Blog gestolpert bist...

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Mmh... Ein wenig Geduld. Ich habe die Frage nicht vergessen.
Bin die Antwort noch schuldig, ich weis...

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okey :-D
war drauf und drann, ein weiteres Mal zu fragen *g*

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ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber ich freue mich sehr, wenn mir jemand ausführliche kommentare schreibt. das zeigt mir, dass sich andere gedanken über das, was ich geschrieben hab, oder einfach über die thematik gemacht haben und nicht einfach weiterklicken, weil das gelesene absolut uninteressant war... also einfach schreiben, auch wenn das geschriebene den eintrag selbst "übertrumpft"... ;-)

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Ich kann ebenfalls nur für mich sprechen. Ich freue mich über jeden Kommentar, egal, wie ausführlich er ist. Da bin ich ganz Amy's Meinung. Es kommt auch nicht auf die Brillianz eines Beitrags an. Das kann ich mir sowieso nicht auf die Fahne (Blog) schreiben.

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Also da kann ich mich auch nur anschließen.
Ein längerer Kommentar zeigt doch, dass das offenbar ein Thema ist, mit dem man nicht alleine da steht; und genau das Gefühl spielt doch beim Bloggen wohl auch eine Rolle, für mich selbst gesprochen zumindest.
Wenn sich jemand die Mühe macht und einen Kommentar schreibt, zeigt das doch, das der Beitrag bei demjenigen einen Nerv getroffen hat.
Und oftmals sind Kommentare doch ein Zeichen von Mitgefühl....

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Ich kann das alles so gut nachfühlen, Perfektionismus, Bescheidenheit, auch und gerade im Job das "Licht unter den Scheffel stellen", Hang zur Depression und alles nicht erst seit gerade eben, sondern auch schon ziemlich lang. Es ist so schwer, wenn einem die Welt dann zeigt, dass man so nicht weiter kommt, man sich selbst aber unwohl fühlt, wenn man gegen diese innere Überzeugung handelt. Man muss sich ja auch selbst noch im Spiegel anschauen können. Aber weiterkommen will man auch und sich sowohl privat wie beruflich nicht immer deckeln lassen. Es wäre zu schön, wäre irgendwo ein Schalter, der es einem ermöglicht. Andererseits, wir sind wie wir sind. Meine Ma schickte mir kürzlich einen Spruch: Den Schlüssel zum Erfolg kenne ich nicht. Der Schlüssel zum Scheitern ist der Versuch es allen recht zu machen (B.Cosby). Tjaja...

Perfektionismus ist sehr fatal, da man so nie ein Ziel erreichen kann, man kann nicht perfekt sein. Das sollte man sich viel öfter mal vor Augen führen, des eigenen Glücks wegen und um zu akzeptieren (zu verstehen), dass man gut ist, so wie man ist, auch mit den Ecken und Kanten und dem ganzen Kram. Froh sein kann, wer einen Partner oder sehr, sehr enge Freunde hat, die einem hin und wieder dieses bestätigen.

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ich hätte es nicht besser formulieren können (und habe es auch nicht). Stimmt genau, jedes Wort!

Danke!

Leider kann ich weder auf einen Partner noch auf solche Freunde zählen.

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Natürlich kannst du das (womit wir beim Thema wären *kopfzurechtrück* :o))

Und: Es ist bei mir auch so, dass ich vieles davon abhängig mache, dass ein Partner fehlt. Ich schrieb einmal etwas dazu, dass, wenn man einen Partner hat, man ja auf gewisse Art weiß, dass man in seiner Gesamtheit in Ordnung ist, schließlich wird man ja geliebt. Mittlerweile gibt es zwei Personen im näheren Umwelt, die mir in den tiefsten Phasen immer wieder sagen, dass ich okay bin, wie ich bin (ob ich das glaube ist eine andere Geschichte). Das ist allerdings erst entstanden als ich begann darüber zu sprechen, es sehr, sehr deutlich zu machen. Das Umfeld kann nicht verstehen, wenn man nichts sagt, manchmal auch est mit dem Holzhammer. Denn irgendwo, irgendwie ist doch jeder mit sich selbst so schwer mit sich selbst beschäftigt. Eine Art Gesellschaftskrankheit.

Bei mir war es tatsächlich doch das Schreiben im Netz, solche Menschen zu finden. Und das dann auch in kleinen Schritten ins RL zu tragen. Ich tappse immer noch :o)

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est stimmt natürlich schon,
dass es ein Stück weit daran liegt, dass man nicht unbedingt darüber spricht. Andererseits habe ich die wohlgemeinten Ratschläge sogenannter Freunde einfach satt, denn ein "du musst halt nur.." oder "du musst dir einfach sagen, dass du ganz viel Wert bist..." etc. nützt mir überhaupt nicht weiter. Im Gegenteil macht es, dass ich mich noch inadäquater fühle.

Andererseits habe ich mich (zum Glück?) noch nie auf einen Partner verlassen, denn sonst wäre ich heute nur noch ein Bettvorleger, nachdem was mein letzter Ex mit mir so gemacht hatte. Wobei es ihm trotz allem recht gut gelungen war, mich in die Nähe des Bodens zu drücken, moralisch und psychisch. Dummerweise hat mir das Beispiel eher das Gegenteil gezeigt, nämlich, am Besten komplett auf eigenen Füssen zu stehen. Ist auch nicht immer gut, vor allem in Bezug auf soziale Kontakte.

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Ohja, diese Sprüche sind nett. Auch Dinge wie "dann musst du halt mal mehr raus, xy machen usw. usf.". Wenns das nich wäre, wäre ja das ganze, na, halbe Problem nich da. Das typische Unverständnis. Okay, man muss also nicht nur drüber sprechen, sondern auch an die richtigen Leute kommen :o) - die, die das große Ganze verstehen und nicht nur mal in den Randbereich gucken und denken, och, komm, wird schon.

Solche Partner sind allerdings Gift. Dann lieber doch keinen. Wobei ich ja feststellen konnte, dass einen auch die sanftesten dazu bringen können, muss irgendso ein verqueres Gen sein auf das unser verqueres Gen dann reagiert ;o)

Auf eigenen Füssen stehen = ich kann das auch allein? Hm, bekannt. Nur nich nie und nirgends helfen lassen.Dabei kann es so gut tun und macht andere auch noch glücklich. Ab und an versuch ich es mal ... seufz.

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Haarscharf erkannt... nur eben, das meinte ich eigentlich oben mit, dass ich nicht auf solche Freunde zählen kann. Sprücheklopfer gibts en masse, aber eben nicht solche.

kann man dieses saudumme Gen denn nicht irgendwie rausschnippeln??
;-)

Ach ja, das mit dem helfen lassen... mich bremst in dieser Beziehung halt aus, dass ich immer mal wieder an äusserst falsche Personen geraten bin, die vorgaben, mir helfen zu wollen, und doch eigentlich alles nur in eigenem Interesse taten, so dass es mir hinterher bloss noch mieser ging. Toll, nicht? Es ist ja nicht so, dass ich jetzt komplett misstrauisch bin. Nein nein, ich gehe immer noch viel zu naiv/vertrauensselig auf andere zu wenn ich denn gehe; aber um mich vor dem nächsten Reinfall zu schützen, gehe ich eben nicht mehr, sondern ziehe mich zurück und igle mich ein. Wohl wissend, dass dies nicht der richtige Weg sein kann! Bin ja net blöd *g*

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Ich glaube, das könnte weh tun ;o)

Lass das mit dem Einigeln, lieber naiv und vertrauensselig (bis zu einem gewissen Grad) als verbittert und misstrauisch. Glaub ich.

Einigeln ist ganz schlecht. Aber was red ich... Seufz.

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